Was du über ein IBO-Baucamp wissen solltest

Zur Vorbereitung und überhaupt :)

 

 

Wir möchten dich bestmöglich über unsere Arbeit und unsere Projekte informieren und bieten dir hier eine Zusammenfassung aller relevanten Rahmenbedingung und unserer Erfahrungen.

 

Es ist uns wichtig, dich nicht mit Vorstellungen und Erwartungen in ein Baucamp zu schicken, die eventuell gar nicht erfüllt werden können. Hier findest du wichtige Infos, die dir ein realistisches Bild von einem Baucamp geben sollen, damit du nicht enttäuscht oder unzufrieden zurückkommst. Bitte kontaktiere uns, falls du dazu Fragen hast oder dir etwas unklar ist!

 



Das Freiwilligen-Team


In einem Baucamp arbeitet eine internationale Gruppe von Freiwilligen, die von den IBOs (Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, ...) entsendet werden. Meist sind das Schüler:innen oder Student:innen, zwischen 18 und 28. Es gibt auch Baucamps für aktive Senior:innen oder speziell für Familien! Mitmachen kann prinzipiell jede:r, die und der volljährig und physisch und psychisch guter Verfassung ist. Bei ihrer Arbeit wird die Gruppe oft durch Menschen, die vor Ort leben, unterstützt. 

 

Die Atmosphäre innerhalb einer Gruppe ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines IBO-Projektes. Ein Baucamp bedeutet nicht nur manuelle Hilfe, es setzt auch soziales Gefühl und die Fähigkeit zu gemeinschaftlichem Handeln innerhalb der Gruppe voraus. Man lebt und arbeitet für zwei bis drei Wochen zusammen, daher ist es wichtig, dass jede:r einzelne seinen Beitrag zu einer guten Atmosphäre innerhalb der Gruppe beiträgt. 

 


ARBEIT UND BAUMATERIAL


Der Zweck eines IBO-Baucamps ist in erster Linie eine sozialer. Die Arbeiten, die wir verrichten, sind oft Malen, Abbrucharbeiten, Ziegel aufmauern, Holzarbeiten, Fliesenlegen etc. oder einfach den zuständigen Fachleuten als Hilfskraft zur Seite zu stehen. Bei einigen Projekten leisten wir auch Menschen direkt Hilfe, etwa bei der Betreuung oder Pflege. Aber keine Sorge, du musst kein Fachmann oder keine Fachfrau sein - die Arbeiten, die auf die Freiwilligen warten, können von Laien ausgeführt werden. Damit dein Einsatz eine schöne und wertvolle Erfahrung bleiben kann, soll die Arbeit deine Möglichkeiten und Fähigkeiten nicht übersteigen. Lies am besten die Projektbeschreibungen genau durch, dann findest du sicher ein Projekt, das dich anspricht und zu deinen Fähigkeiten passt! 

 

Obwohl wir uns um eine detaillierte Organisation bemühen, kann kein Baucamp in allen Punkten im Voraus geplant werden.

Manche Arbeiten und die generelle Arbeitsweise können sich zum Teil stark von deinen Vorstellungen unterscheiden. Das kann auch auf die verwendeten Werkzeuge und Baumaterial, die zur Verfügung gestellt werden, zutreffen - ein sorgfältiger Umgang damit wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Zusätzlich gilt zu jeder Zeit, sowohl auf der Baustelle, innerhalb der Gruppe und gegenüber der örtlichen Bevölkerung: Einfühlungsvermögen und Bereitschaft zur Improvisation werden sicherlich hilfreich sein.

 

Die persönliche Arbeitsausrüstung (Arbeitsschuhe, Handschuhe etc.) bringen die Freiwilligen je nach Projekt und Bedarf selbst mit.

 


UNterkunft und Verpflegung


Als Gegenleistung für die Arbeit stellt das Baucamp den Freiwilligen Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung. Diese Unterkunft wird ganz in der Nähe des Projektes, eventuell sogar im selben Gebäude sein. Die ganze Gruppe ist am selben Ort, möglicherweise nach Geschlechtern getrennt, untergebracht. Den Möglichkeiten vor Ort entsprechend sowie um die Kosten in einem akzeptablen Rahmen zu halten, werden diese Schlafgelegenheiten in der Regel einfach sein. Falls ein Schlafsack und eine Iso-Matte benötigt werden, weisen wir darauf hin. Das selbe gilt auch für sanitäre Anlagen: oft sehen diese im Ausland anders aus, als es westlicher Standard ist. 

 

In der Regel werden die Menschen vor Ort die Freiwilligen in ihren Alltag integrieren, so auch bei Essen. Das bedeutet, dass manchmal auch Flexibilität und Einfühlungsvermögen gefragt sind. Besondere Diätwünschen können nicht von vornherein erwartet werden, mit etwas Improvisation und Engagement, etwa beim Kochen selbst aktiv werden, finden sich vor Ort aber ganz sicher Lösungen.

 

Diese Besonderheiten sind sicher anders als Urlaub im Ausland, lass dich davon aber nicht abschrecken. Dein Auslandsaufenthalt wird durch dieses Alltag-erleben erst richtig authentisch! :)

 


FREIZEIT


Nach der Arbeit und an den Wochenenden kannst du die freie Zeit natürlich für dich nutzen und/oder mit der Gruppe die Umgebung erkunden. Wir bitte unsere Projektpartner:innen immer, uns auch über etwaige Freizeitmöglichkeiten zu informieren und geben diese Tipps gerne an euch weiter!

 


Finanzielles


Der IBO finanziert sich gänzlich aus Spendengeldern. Es werden die Projekte vor Ort mit Baumaterialien und einem Beitrag zur Unterbringung und Verpflegung der Freiwilligen unterstützt. Die Freiwilligen auf unseren Baucamps organisieren und finanzieren sich ihre An- und Abreise selbst und bezahlen dem IBO Austria einen Teilnahmebeitrag von € 80,-.

€ 70,- verwenden wir für eine Unfall- und Haftpflichtversicherung während dem Baucamp-Einsatz, die Organisation des Projektes sowie für den zuvor schon erwähnten Beitrag zur Unterbringung und Verköstigung vor Ort. Da sich diese Kosten auf jedem Baucamp unterscheiden, verteilen wir diesen Beitrag und gewährleisten den Freiwilligen einen konstanten Beitrag, egal an welchem Baucamp diese teilnehmen. € 10,- vom Teilnahmebeitrag decken die Vereinsmitgliedschaft beim österreichischen Bauorden im Einsatzjahr. Damit ist sicher gestellt, dass die Freiwilligen für und mit uns auf den jeweiligen Projekten arbeiten.

 

Zusammengefasst bedeutet das, die Freiwilligen tragen die Kosten für ihre An- und Abreise und € 80,- Teilnahmebeitrag, wir finanzieren Versicherungen, Unterkunft und Verpflegung vor Ort, Vereinsmitgliedschaft, Organisation sowie gegbenenfalls Baumaterialen und benötigte Werkzeuge. 

 

Übrigens: Bei mehr als einem Baucamp pro Jahr verringert sich der Teilnahmebeitrag um € 10,-, weil dieser natürlich nur einmal eingehoben wird.

 


Projektauswahl


Die IBOs Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Bulgarien und Österreich suchen jeweils geeignete Projektpartner für Baucamps. Projektträger können sich entweder bei uns direkt bewerben oder wir finden in der Nähe von bereits abgehaltenen Projekten oder durch Mundpropaganda neue Möglichkeiten. Alle IBOs beraten dann auf Konferenzen über diese und entscheiden gemeinsam und nach Bedarf, welches Land wie viele Freiwillige auf ein Baucamp entsendet. 

 

Wir unterstützen ausschließlich ausgewählte Projekte im In- und Ausland, deren Arbeiten für einen gemeinnützigen und/oder sozialen Zweck sind. Diese hängen oft mit den speziellen Verhältnissen im jeweiligen Land zusammen und sind unser wichtigstes Kriterium bei der Auswahl.

 

Im Nachhinein evaluieren und reflektieren wir gemeinsam alle Projekte und optimieren unsere Arbeit und die Angebote.

 


Sicherheit und notfälle


Der IBO schließt für jede:n Freiwillige:n eine Haft- und Unfallversicherung ab. Falls du keine Krankenversicherung hast, teile uns das bitte unbedingt mit! Der Versicherungsschutz erlischt, wenn die oder der Freiwillige unbegründet den Einsatz abbricht und das IBO-Büro darüber nicht verständigt! Diese Versicherung schützt dich freilich auch nicht vor Diebstahl oder Verlust (Kamera, Handy, ...).

 

Nicht in allen Ländern sind die Sicherheitsbestimmungen auf der Baustelle so streng geregelt wie zu Hause. Gerade auch Projekte, welche die Hilfe des Bauordens benötigen sind oft auf einfachste Hilfsmittel angewiesen. Du musst also oft eigenverantwortlich auf deine Sicherheit achten, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Verantwortlichen und den gegebenen Möglichkeiten. Arbeiten die dir zu gefährlich erscheinen, kannst du selbstverständlich immer ablehnen!

 

Sollte es Probleme geben, die du oder die Gruppe nicht selber lösen können, ist als erstes ein Gespräch mit dem Projektträger vor Ort wichtig. Auch das IBO-Sekretariat, welches das Camp organisiert hat, und der IBO Austria zu Hause sind in solchen Fällen immer erreichbar - wir geben dir vor der Abreise eine Notfall-Nummer.

 


REFLEXION UND FEEDBACK


Wie bereits oben erwähnt, versuchen wir uns stets zu verbessern und die Arbeit für alle Beteiligten so optimal wie möglich zu gestalten. Dafür benötigen wir Feedback von allen Beteiligten. 

Für Freiwillige bedeutet besteht die Rückmeldung aus einem Feedbackfragebogen und gerne aus einem selbst verfassten Projektbericht. Die Projektorganisatoren und -träger berichten ebenfalls. Diese Rückmeldung von allen Seiten hilft einerseits uns und stellt andererseits für neue Freiwillige einen interessanten Erfahrungsbericht dar (sofern wir diese veröffentlichen dürfen). 

 

Auch wir bieten den Freiwilligen an, ihnen bei der Erstellung eines Nachweises für freiwilliges Engagement behilflich zu sein und ihre erworbenen Kompetenzen zu erkennen und diese etwa für eine Praktikumsbestätigung oder für zukünftige Bewerbungen sichtbar zu machen.